Operation Condor

Teilnehmer der staatsterroristischen, multinationalen Geheimdienstoperation Operation Condor
Grün: Teilnehmende Staaten,
Hellgrün: Teilweise beteiligte Staaten,
Blau: Unterstützende Staaten. Bis heute ist die Rolle der USA nicht annähernd vollständig aufgeklärt.

Unter dem Codenamen Operation Condor (spanisch Operación Cóndor) operierten in den 1970er- und 1980er-Jahren die Geheimdienste von sechs südamerikanischen Ländern – Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay, Bolivien und Brasilien – mit Unterstützung der Vereinigten Staaten,[1] mit dem Ziel, linke politische und oppositionelle Kräfte weltweit zu verfolgen und zu töten. In geringerem Umfang waren auch die Geheimdienste Perus, Kolumbiens und Venezuelas[2] an den Aktionen beteiligt.[3][4] Fast alle beteiligten Länder wurden zu Beginn der Geheimoperation von Militärdiktaturen oder rechtsautoritären Regimen regiert. Sie endete in den einzelnen Ländern jeweils spätestens mit deren Übergang zur Demokratie. Die wirksame juristische Aufarbeitung dieser Verbrechen kam erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Gang und dauert bis heute an.

Die Operation Condor wurde offiziell im November 1975 auf Wunsch des chilenischen Diktators Augusto Pinochet gestartet. Die Hauptphase der Operation fand zwischen 1976 und 1978 statt. Die Beziehungen zwischen Chile und Argentinien wurden 1978 angespannt, was schließlich zum Zusammenbruch des gesamten Condor-Netzwerks führte, obwohl der Betrieb bis 1981 fortgesetzt wurde.[5]

Die 1992 in Paraguay entdeckten Archive des Terrors enthüllten die Existenz der Operation Condor und dokumentierten zahlreiche Missbräuche. Sie dokumentieren die Entführung, Folter, Vergewaltigung und Ermordung von mindestens 763 Menschen, darunter mindestens 370 Morde.[5] Der amerikanische Politikwissenschaftler J. Patrice McSherry schätzt, dass bei der Operation 402 Menschen getötet wurden.[6]

  1. A. J. Langguth: Hidden terrors. New York : Pantheon Books, 1978, ISBN 978-0-394-40674-9 (archive.org [abgerufen am 1. Februar 2023]).
  2. El Nacional text. 6. Dezember 2011, archiviert vom Original am 6. Dezember 2011; abgerufen am 1. Februar 2023.
  3. Predatory States. Operation Condor and Covert War in Latin America/When States Kill. Latin America, the U.S., and Technologies of Terror (Memento vom 16. Juni 2011 im Internet Archive)
  4. Daniel Brandt: Operation Condor: Ask the DEA. 10. Dezember 1998, abgerufen am 1. Februar 2023 (englisch).
  5. a b Giles Tremlett: Operation Condor: the cold war conspiracy that terrorised South America. In: guardian.co.uk. The Guardian, 3. September 2020, abgerufen am 11. Juni 2023. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  6. J. Patrice McSherry: Predatory States: Operation Condor and Covert War in Latin America. Rowman & Littlefield Publishers, Lanham, Maryland 2005, ISBN 978-0-7425-3687-6 (google.com). Vorlage:Cite book: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.

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